oder: Eine Wiese macht noch keinen Grashüpfer

Frühjahr 2021


Wo vorher eine zusammenhängende Grasfläche war, wird nun der Boden streifenweise für die Einsaat vorbereitet.

Letzter Stand nach Grubbern/Walzen

Stand nach Kreiselegge (2x) + Motorhacke (mehrfach) + 2x Walzen
Es ist bereits Mitte April, also höchste Zeit!

Geschafft! Das Saatgut ist ausgebracht - jetzt fehlt natürlich der Regen und es ist viel zu kalt... Also wird beregnet.

Das Saatgut wird mit 2,5 g pro Quadratmeter per Hand ausgeworfen. Dazu habe ich die Reihen in vier gleiche Abschnitte unterteilt und für die Fläche entsprechend viel (bzw. wenig) Saatgut abgewogen. Es sieht nach "nichts" aus und ist total leicht. Also wird es mit Sand vermischt (4 Teile Sand:1 Teil Saatgut) und dann breitwürfig verteilt. Am besten übt man vorher mit der benötigten Menge Sand (also nur Sand, ohne Saatgut), wie man hinkommt. Ich brauchte drei Anläufe, bis ich den Eindruck hatte, gleichmäßig zu werfen und mit der Menge hinzukommen. 

Wer mitgezählt hat: Wir haben sechs Reihen aufgegrubbert. Drei davon wurden im Frühjahr 2021 eingesät. Warum nur drei? 

Zeit

Die Zeit, die wir brauchten, um die Reihen mit der Motorhacke feinkrümeliger zu machen, reichte eher für drei Reihen als für sechs Reihen. Die Qualität des Saatbetts hatte Vorrang.

Regen

Ohne Wasser tut sich nichts. Leider entpuppte sich der April nicht nur als eiskalt, sondern auch als viel zu trocken. In der Wettervorhersage war weit und breit kein Regen zu sehen. Wir wussten aus den vorangegangenen Jahren, dass auf Regen nicht mehr so richtig Verlass ist, daher habe ich damit gerechnet, die Fläche zu bewässern. Und drei Reihen sind deutlich einfacher zu bewässern als sechs Reihen.

Auf den unteren drei Reihen wurden daher in Absprache mit einer Biologin der RWTH "Zwischenfrüchte" gesät, die dafür sorgen sollten, dass der Boden gut durchwurzelt und unerwünschter Bewuchs zurückgedrängt wird. Sie sind nicht winterfest, so dass sie sich nicht auf Dauer durchsetzen können - falls sie sich im Laufe des Sommers selber aussäen.


Herbst 2021


Zwischenfrucht "ernten"


Die Mischung aus Ackersenf, Öllein und Lein wird abgesenst. Der Boden ist locker geblieben. Es haben sich unter dem hohen Ackersenf vor allem kriechender Hahnenfuß und Gräser ausgebreitet. An nassen Stellen auch Sumpfknöterich. Viele Grashüpfer (große und kleine), Falter und die eine oder andere Wespenspinne fallen mir beim Sensen auf. 


Boden vorbereiten


Die Zwischensaat ist gesenst und trocknet am Rand ab. Mit der Motorhacke konnte ich die Erde relativ leicht auflockern und Hahnenfuß & Co. nach oben holen.

Reihe für Reihe...

Nun muss das "Unkraut" trocknen und absterben, damit das Saatgut später genügend Raum, Nährstoffe und Licht hat.


noch mehr "Boden vorbereiten"


Die Reihe wird langsam breiter. Auf die ursprüngliche Breite des Grubbers komme ich nicht, da sich das Gras vom Rand aus wieder etwas Platz zurückerobert hat. Aber mit Geduld und der unermüdlichen Motorhacke kann ich gegenhalten. Ungefähr 1x pro Woche wurden die Reihen aufgezogen. Das Ganze zog sich über ca. vier Wochen hin. 


Einsaat Herbst 2021


Ende August habe ich Reihe 4 eingesät. Es folgte Mitte September Reihe 5 und Ende September die Einsaat der letzten Reihe. Das war für Reihe 6 später als ich es vorhatte. Mir war die Vorbereitung des Saatbetts am Ende wichtiger, damit möglichst wenig unerwünschtes Grün mit dem Saatgut aufläuft.