oder: Eine Wiese macht noch keinen Grashüpfer

Die Vorbereitung der Grasnarbe


Im Frühjahr 2021 ging es los. Auf Rat von Frau Prof. Roß-Nickoll versuchte ich anstatt der kompletten Fläche nur ein paar Reihen aufzubrechen. Von dort aus sollen sich die Pflanzen von alleine auf der restlichen Wiese ausbreiten.

Um die Nutzung der übrigen Fläche so einfach wie möglich zu halten (und aus ästhetischen Gründen) entschied ich mich dafür, mit der nach Osten gelegenen - und damit vom Wohnhaus am wenigsten sichtbaren - Fläche zu beginnen. Achtung: Das ist nicht besonders günstig, wenn man in einem Gebiet wohnt, in dem der Wind vorherrschend von Westen kommt. Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich in den nächsten Jahren die FLIP-Flora von Osten aus auf das restliche Grundstück ausbreitet...

Die Entscheidung war gefallen, wir beginnen unten am Weg in sechs Reihen nach oben Richtung Wohnhaus. Wie zu erwarten sieht eine frisch aufgebrochene Grasnarbe nicht besonders schick aus:

Nach dem ersten Grubbern

Nach dem dritten Grubbern und anschließendem "Plattfahren" der Krume mit dem Traktor. 

Nach erneutem Grubbern und anschließendem Walzen (Cambridgewalze)

Man lässt den Boden zwischen den Arbeitsgängen (2-3x Grubbern je Arbeitsgang) am besten 1-2 Wochen ruhen. Dann hat die Krume Zeit zu trocknen und durch das Absterben des Bewuchses fällt die Erde nach jedem Arbeitsgang besser auseinander. Hier ist der Boden stellenweise recht lehmig, was dazu führt, dass er wegen ausbleibenden Regens und hohen Temperaturen (24°C Mitte März) relativ bald nach dem zweiten Arbeitsgang "mit Gewalt" auseinandergebrochen werden musste: Ich bin Spur für Spur mit dem Traktor über die Krume gefahren, um sie zu zerbrechen. Ansonsten klebt alles aneinander wie Lehmziegel.

Der Zeitbedarf beim Anlegen einer neuen Wiese darf also nicht unterschätzt werden! Am allerbesten ist es übrigens, bereits im Herbst umzubrechen (2-3 Arbeitsgänge) und die Krume über den Winter liegen zu lassen. Sie friert über den Winter auf und lässt sich im Frühjahr besser bearbeiten. Außerdem ist der Aufwuchs der im Boden befindlichen Saat besser kontrollierbar. Denn durch das häufigere Umwälzen und wieder liegen lassen geht vieles noch auf, was später dem FLIP-Saatgut keine Konkurrenz mehr machen kann.