Jeder natürliche Raum ist ein Ökosystem. Das heißt, es gibt verschiedene Faktoren, die unterschiedliche Einflüsse auf das System ausüben. Dazu gehören Wind und Wetter, Bodenbeschaffenheit, vorhandener Bestand an pflanzlichen und tierischen Lebewesen (Flora und Fauna) über, auf und im Boden. Mikrofauna und -flora inbegriffen.
Manche dieser Faktoren kann man relativ einfach feststellen
andere benötigen etwas mehr Aufwand
Über das Sammeln von Daten verbringt man Zeit in der Natur bzw. im Ökosystem und nebenbei entwickelt man ein Gespür dafür, wie es dem System geht. Man nimmt an der Entwicklung über das Jahr teil und erlebt, wie sich Lebensgemeinschaften entwickeln - oder auch nicht. Man sieht Unterschiede auf verschiedenen Standorten, z.B. entwickelt sich eine Pflanzengemeinschaft anders auf sandigem Untergrund als auf Lössboden oder sehr stark stickstoffhaltigem Untergrund.
Regenmenge, Windrichtung, Bodenart, pH-Wert
Eine Bestandsaufnahme bringt zutage, welche Gräser, Kräuter usw. bereits vorhanden sind. Die Bestimmung braucht Zeit, ist dafür fast schon meditativ und entspannend und geht quasi als Urlaubszeit durch.
Natürlich braucht man etwas Motivation und einen regenfreien Tag für die Entdeckungsreise!
Wer sich die ganzen Namen und Pflanzen nicht merkt, ist bei mir in guter Gesellschaft: Ich bin leider keine Pflanzenfee, die sich den Namen eines jedes Grünzeugs sofort einprägt und es in jedem Entwicklungsstadium sicher bestimmen kann. (Ausnahme: Jakobs-Kreuzkraut in allen Stadien, da es im Heu nichts zu suchen hat.)
Deswegen notiere bzw. markiere ich mir die (hoffentlich korrekt) bestimmten Pflänzchen und merke mir, wo und in welcher Gesellschaft sie besonders häufig vorkommen. Darüber prägen sich die "üblichen Verdächtigen" recht schnell ein und das Mosaik komplettiert sich allmählich von alleine.
Kleine Anekdote: Den Hornklee oben (2. Bild v.l.) habe ich zunächst als eine Pflanze bestimmt, die lt. BLV-Pflanzenführer "sehr selten und ab 3000 m" vorkommt. Tja, das konnte nicht sein. Ich habe dann das Foto meiner Mutter gezeigt, die mich ansah und ganz trocken sagte "das ist Klee". Ah, ja... jetzt wo sie es sagte.
Die gute Nachricht: Es wird besser, wenn man übt.
Kräuter, Klee & Co.
Echte Kamille | Johanniskraut | Schaumkraut |
Klettenlabkraut | Weiße Lichtnelke | Weiße Taubnessel |
Hornklee | Vogelmiere | Hirtentäschel |
Klatschmohn | Gemeiner Erdrauch | Ampfer-Knöterich |
Gewöhnliches Hornkraut | Wiesen-Schafgarbe | Hundskamille |
Kriechender Hahnenfuß | Rotklee | Gamander Ehrenpreis |
Gundermann | Wiesen-Sauerampfer | Wiesen-Pippau |
Spitzwegerich | Breitwegerich | Rote Taubnessel |
Stumpfblättriger Ampfer | Saatwicke | Jakobs-Kreuzkraut |
Kanadisches Berufskraut | Große Brennessel | Gewöhnliche Kratzdistel |
Stacheldistel | Eseldistel | Bärenklau |
Melde |
Gräser
Rotes Straußgras | Wiesen-Schwingel | Wiesen-Fuchsschwanz |
Glatthafer | Rispensegge | Raygras |
Die Bestandsaufnahme wird fortwährend ergänzt! Bestand in grün/kursiv ist auch Teil des FLIP-Saatgutes.